23 November 2009

Auf nach Grand Baie!




Das ist jetzt ne ganze Weile her, seitdem ich das letzte Mal geschrieben habe. Das liegt zum einen daran, dass ich leider seit nunmehr 9 Tagen Grippe habe, zum anderen, dass nicht allzuviel passiert ist.

Ich war jetzt schon länger nicht mehr tauchen, eben wegen der Grippe, lese jedoch fleissig in meinem Advanced Open Water Buch und hoffe jeden Tag, dass es besser wird und ich endlich wieder ins Wasser kann.

Heute ist unser letzter Tag in Pereybere bei Petra im BlueBird Appartment. Wir ziehen nun für eine Woche weiter nach Grand Baie in die Ocean Villas. Hoffen wir mal, dass es dort schön ist und wir nicht wieder negativ überrascht werden.

Die Zeit bisher hier war einfach toll. Wir lernen immer wieder Leute kennen, die wir ins Herz schließen und mit denen wir eine schöne Zeit verbringen. Vorgestern waren wir bei Leonard und Birigt eingeladen. Beide haben wir in der Tauchschule kennengelernt und mir ist gleich Leonards bayerischer Akzent aufgefallen. Er kommt ursprünglich aus Rosenheim, arbeitet jedoch schon seit einem Jahr auf Mauritius. Seine Frau Birigt engagiert sich hier ehrenamtlich für Paws. Sie ist Tierärztin und nebenbei noch die Mutter der bezaubernden Lucy, in die wir uns sofort verliebt haben. Die drei werden voraussichtlich noch für weitere zwei Jahre hier bleiben. Die beiden konnten uns sehr interessante und zugleich schockierende Geschichten über das Leben auf Mauritius erzählen. Mich hat vorallem sehr geschockt, dass chronisch Kranke hier nicht viel zu lachen haben. Es gibt wohl sehr viele Typ1 Diabetiker, Blutzuckergeräte zur Selbstkontrolle bzw. ausreichend Insulin gibt es hingegen nicht. Ich war total erschüttert zu hören, dass Kinder hier teilweise nur zweimal wöchentlich Insulin bekommen. Das ist im Endeffekt ein Todesurteil. Gestern habe ich dann eine Frau kennengelernt, die ein Asthmakrankes Kind hat. Einen Bub mit 5 Jahren. Das Asthmaspray kostet 1.500 Rupees und es reicht dem Jungen für 25 Tage, also nicht mal einen Monat. Der monatliche Verdienst der Frau ist jedoch gerademal 4000-5000 Rupees und zudem muss sie noch alle zwei Wochen mit ihrem Sohn in die Klinik. Dort wird er geröngt und erhält eine bestimmte Behandlung. Auch dafür muss sie selber aufkommen. Als sie mir erzählte, dass die Tochter ihrer Freundin, die auch Asthma hatte, vor kurzem gestorben ist, wurde mir noch einmal mehr klar, in welchen Notstand die Menschen hier leben. Hier auf Mauritius hat man das Gefühl, dass die Menschen viel mehr in Kauf nehmen, dass ihnen die Kinder wegsterben. Für uns absolut nicht nachvollziehbar.

Ich habe jetzt einige Menschen in Deutschland und Süd Afrika angeschrieben und versuche, dieses Asthmaspray in einer großen Auflage zu bekommen. Ob das so klappt weiss ich nicht, vorallem hat mir Birgit erzählt, dass wenn man Medikament einfliegen lässt, diese in Port Louis auf der Poststation abgeholt werden müssen und dann noch ein Typ vom medizinischen Dienst dazugeholt werden muss, der das ganze kontrolliert. Das kann sich also über einen ganzen Tag ziehen. Aber ich will es versuchen. Das lässt mich nicht los.

Gestern hatten wir bei uns ein BBQ mit o.g. Familie Pichler, sowie Liza und Andre, der auch einen Dive-Master Kurs bei Wolfgang macht. Davor haben wir auf Lucy babygesittet, damit Leonard und Birigt zusammen tauchen gehen konnten. Sie kamen dann danach alle zu uns, ist ja nur 3 min. von der Tauchschule entfernt. Hatten ein sehr schönen lustigen Abend.

Jetzt steht dann Packen und Umzug an und dann schauen wir mal, welch neues Abendteuer in den Ocean Villas beginnen wird.

Ich drücke euch,

eure Silvia

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